Was bringt die sorgfältigste Korrektur und das ausführlichste Feedback, wenn Schülerinnen und Schüler keine Gelegenheit erhalten, die Rückmeldung weiterzuverarbeiten und an ihren „Baustellen“ zu arbeiten?
Die Tücken einer Berichtigung
Klassischerweise wird besonders in der Sekundarstufe 1 dafür eine „Berichtigung“ angefertigt. Die Durchführung dieser hat aber so einige Tücken:
- Psychologisch fällt es SuS schwer, gerade nach schwachen Leistungen sich intensiv mit ihren Fehlern auseinanderzusetzen
- Die Berichtigung der gesamten Arbeit ist für SuS oft sehr aufwändig und nicht immer zielführend, da unter der Masse an Fehlern der Blick fürs Wichtige verlorengeht
- Es ist nicht immer klar, welche Fehler auf welche Weise wie berichtigt werden soll. Inhaltliche und methodische Fehler sind z.B. ganz anders handzuhaben als Rechtschreibfehler, die wiederum nicht auf die gleiche Weise korrigiert werden sollten wie Wortschatz- oder Grammatikfehler.
- Arbeitsökonomisch ist das Einsammeln und das Prüfen der Berichtigungen („Korrektur der Korrektur“) für die Lehrkraft ein enormer Aufwand
Systematische Fehlererfassung durch Fördertipps
An diesem Punkt setzen die in KURT 4.3 neu eingeführten „Übungsmöglichkeiten“ an. Diese sind eine logische Weiterentwicklung der ‚Fördertipps‘, die in KURT 2 eingeführt und in KURT 4 erweitert wurden (u.a. mit Kategorisierungsoptionen, Priorisierung und einer einfachen Auswahl in der Prüfung). Fördertipps helfen dabei, immer wieder gleiche Fehler oder Tipps systematisch zu erfassen und Prüflingen gezielt zuzuweisen.
Die Fördertipps helfen den Prüflingen zu erkennen, woran sie zukünftig noch arbeiten können, ohne dass sie sich zwangsläufig mit jedem einzelnen Fehler ihrer Arbeit erneut auseinandersetzen müssen.
Von der Analyse zur Anwendung
Aber die Fehleranalyse ist nicht alles. Nach der Analyse sollte Raum und Zeit geschaffen werden, gezielt und konkret die Erkenntnisse umzusetzen. Wie SuS das machen können, blieb bisher offen. Als Lehrkraft konnten Sie natürlich vorher schon gezielt Stationen oder Arbeitsblätter zu bestimmten Schwerpunkten vorbereiten. Doch in KURT 4.3 ist es noch einfacher, für jeden Fördertipp auch konkrete Übungsmöglichkeiten aufzuzeigen, die die SuS individuell bearbeiten können.
Technisch wurde das so gelöst, dass Sie zu jeder einzelnen Fördermöglichkeit auch Übungsmöglichkeiten aufzeigen können. Sie können bis zu drei Links pro Fördermöglichkeit und auch analoge Übungen (z.B. in einem Schulbuch) angeben, wie der folgende Screenshot zeigt:
Diese Links können zu unterschiedlichen Zielen hinführen:
- Links zu Online-Übungen mit direktem Feedback
- URLs zu Dateien, die in einer Cloud liegen (zB eine PDF-Datei). Somit könnten die SuS auch digitale Arbeitsblätter bearbeiten, wahlweise mit Lösungen zur Selbstkorrektur oder ohne.
- Links zu freigegebenen Cloud-Ordnern, wo verschiedene Arbeitsblätter liegen.
- YouTube-Videos, die ein Phänomen genauer erklären
Damit die SuS diese Links auch gut erreichen und nicht mühsam abtippen müssen, können Sie direkt aus KURT per Klick auf einen Button QR-Codes generieren lassen (Internetverbindung erforderlich).
Ebenso können Sie auch Übungshinweise in einem Textfeld hinterlegen und dort z.B. auf Schulbuchseiten verweisen.
Diese Übungsmöglichkeiten können nun auf dem Rückmeldebogen oder auch in der ‚Prüflingsakte‘ (gesammelte Übersicht über Leistungen in mehreren Prüfungen) mitgedruckt werden. Sie erscheinen unterhalb der Note, um als Schüler oder Schülerin direkt nach der Leistungsrückmeldung auch Wege zur Verbesserung aufgezeigt zu bekommen.
Priorisierte Rückmeldungen erscheinen zuerst, ansonsten wird nach Aufgabe sortiert. Hat ein Schüler keinen Fördertipp zugewiesen bekommen, für den Sie eine Übungsmöglichkeit hinterlegt haben, erscheint die obige Tabelle nicht. Horizontale und vertikale Linien können auf Wunsch aktiviert oder deaktiviert werden. Übungsmöglichkeiten können für die Rückmeldebögen komplett deaktiviert werden, selbst wenn sie vorhanden sind – damit Sie z.B. nicht nach jeder Prüfung die gleichen Übungsmöglichkeiten aufzeigen.
Vorteile und Download
Sowohl für Sie als Lehrkraft als auch für die Lernenden ergeben sich durch dieses Vorgehen gewichtige Vorteile:
- Schnelligkeit: Hinterlegen Sie einmal passende Übungen für einen typischen Fehler und schon werden zukünftig alle SuS, die davon betroffen sind, mit Übungsmaterial versorgt. Die Arbeitsschritte dazu sind denkbar einfach: passendes Übungsmaterial finden, Link einfügen, QR-Code per Knopfdruck erstellen lassen – das war’s.
- Vielfalt: Die Links und QR-Codes eröffnen eine Fülle an Übungsmöglichkeiten – egal ob Onlineübungen, Arbeitsblätter, Erklärvideos oder gleich ein ganzer Ordner mit Übungsmaterial. Arbeiten Ihre SuS schulisch oder zu Hause digital, dann können sie zahlreiche Hilfen erhalten, um an ihren Baustellen zu arbeiten.
- Flexibilität: Sie können Ihre Übungsmöglichkeiten immer wieder verändern und verbessern. Die systematische Erfassung der Fördertipps (z.B. Anzahl eines vergebenen Fördertipps in einer Lerngruppe) bleiben davon unbetroffen. Ebenso können Sie entscheiden, wann Sie Übungsmöglichkeiten mitdrucken möchten und wann nicht – z.B. wenn Sie ein anders Berichtigungsformat wählen.
- Nachhaltigkeit: Arbeitsblätter gehen schnell verloren, Rückmeldebögen einer Klassenarbeit eher seltener. Dadurch können die SuS nicht nur nach der Rückgabe der Arbeit, sondern auch darüberhinaus auf die Übungen zugreifen und diese bearbeiten, um ihre Leistungen hoffentlich nachhaltig zu verbessern. Denn bekanntlich soll ja ‚Übung den Meister‘ machen. 🙂
Probieren Sie die neuen Übungsmöglichkeiten gerne einmal aus! Laden Sie einfach KURT 4.3 herunter und importieren Sie die Datei in die Ninox-App. Nutzen Sie KURT 4 bereits, können Sie ein Upgrade durchführen und Ihre Daten mitnehmen (Hinweise beachten). Für Feedback und weitere Verbesserungsmöglichkeiten (per Kommentar oder Kontaktformular) dieses neuen Formats bin ich offen und dankbar. Viel Freude und Gelingen beim Üben und Üben-Lassen 🏋️♀️✍️😊